Freitag, 21. März 2008

Endlich eine Arbeit

Ein weiteres Update, wie angekuendigt. Gleichzeitig der Grund, warum ich nicht zum Schreiben komm. Ich hab nun offiziell einen Job im Kaufland. Vollzeit, bis es aufmacht.
Um acht in der Frueh anfangen und 10 Stunden zu arbeiten sind ein relativ krasser Gegensatz zu nichts tun und mittags aufstehen, um weiter nichts zu tun.

Am ersten Tag geht es immerhin erst um 12 los. Ich bin sogar puenktlich, obwohl ich viel zu spaet zu Hause losgekommen bin. Die nette Dame an der Info begruesst mich und schickt mich zur Einteilung. Ich komme in die Suesswarenabteilung. Klingt an sich schon mal sehr gut. Ich mache mich auf den Weg und scheitere schon am Eingang an der Security, weil ich kein Namensschild habe. Immerhin bekomme ich dann eines, auf dem "Gast" steht. Ich hoffe, dass es kein schlechtes Omen ist. Erstaunt ueber die Dimensionen des neuen Kauflands ziehe ich los, um meine Abteilung zu finden. Was mich allerdings noch mehr erstaunt ist die Tatsache, dass die Eroeffnung in ca. 2 Wochen ist und NICHTS in den Regalen ist. Ein Grund, warum ich erst einmal an den Suesswaren vorbeilaufe. Als ich dort doch ankomme die naechste Huerde: Der "Vorarbeiter" ist nicht da. Also erstmal warten. Hat auch was. Herr Hanschke kommt aber doch recht schnell und wir ziehen erst einmal los, um mir einen Cutter zu besorgen. Auf dem Weg weist er mich kurz ein und erklaert mir die Muellpresse. Allerdings gehen wir ohne Cutter wieder zurueck, es waren wohl gerade keine da. An sich nicht weiter tragisch, denn die meisten Kartons lassen sich auch ohne oeffnen. Zumindest bei den Chips, mit denen ich anfange. gar nicht so einfach, die entsprechenden Regale zu finden, wenn sie leer sind und man das System dahinter nicht kennt.
Am Anfang ist man mehr mit suchen als mit einraeumen beschaeftigt. Zum Glueck begreift man das System relativ schnell. Doch selbst dann gibt es immer wieder Produkte, die einen vor eine ziemliche Herausforderung stellen. Aus Planlosigkeit mache ich die Not zur Tugend und sozialisiere mit anderen Mitarbeitern und man geht schnell zu Du ueber.

Ich bin erstaunt, wie viel Spass es macht und das Gefuehl, wenn man das richtige Regal auf Anhieb findet ist ziemlich gut. Allerdings bringen mich Diaetprodukte auf die Palme. Die haben ein eigenes Regal und ich frage mich ernsthaft, wer so eine Scheisse kauft. Selbst wenn man abnehmen will kann man sich ein Stueck Schokolade goennen. Man sollte sich ernsthafte Gedanken machen, wenn man so einen Mist kauft, um weiter seinen Gewohnheiten, Suesskram in sich rein zu stopfen, zu froenen. Bei Diabetikern kann ich es verstehen, aber dann sollte man das doch bitte "Diabetiker-Schokolade" nennen. Je mehr man darueber nachdenkt sind die Unterschiede zu Jura gar nicht so gross, man fragt sich desoefteren nach dem Sinn von Produkten, bzw. Gesetzen und die feinen Unterschiede zwischen aehnlichen Dingen machen einiges aus.

Nach Schokolade und Chips kommen vermehrt Bonbons und Gummibaerchen auf der Palette zum Vorschein. Was es da alles gibt fasziniert mich. Allein die Produktpalette von Katjes ist enorm, was die Zuordnung doch ein wenig erschwert. Ich schwoere mir innerlich, nie wieder so etwas zu essen, geschweige denn zu kaufen, weil ich planlos vor den Regalen stehe und mich frage, wohin nun die Laktritzbrocken kommen, nur um festzustellen, dass es davon mehrere Sorten gibt, als ich sie einraeumen will. Trotz all der Sucherei vergeht die Zeit erstaunlich schnell und ich bin zufrieden.
Gegen 14 Uhr erstmal Pause. Ich staune nicht schlecht, als im Lager Bierbaenke stehen und Catering von Vinzenz Murr aufgetragen wurde. Es gibt Schinkennudeln, die ausgesprochen gut sind, dazu Semmeln, Brezen und Getraenke. Man laesst sich scheinbar nicht lumpen im Kaufland. In der halben Stunde bleibt sogar noch Zeit fuer eine Zigarette. Auf dem Weg zum Auto, wo ich mein Feuer vermute und fuer den Fall, dass es wirklich zu Haus liegt einen Zigarettenanzuender habe treffe ich einen Kumpel. Meine Hoffnung, er ist gekommen um zu arbeiten wird enttaeuscht, er ist nur zum bloed daher reden und sich den Laden ansehen da. Immerhin ein nettes Gespraech, das meine Laune und Motivation noch weiter hebt.

Nach einer zweiten Zigarette widme ich mich wieder der Schokolade und den Kaubonbons. Noch fuenfeinhalb Stunden. Die ersten eineinhalb vergehen relativ schnell, aber ich fange doch irgendwann an, den Uhrzeiger anzufeuern. Die faule Sau laeuft aber leider nicht schneller und ich bekomme einen Durchhaenger. Voellig genervt gehe ich den Muell rausbringen. Frische Luft, bloedelnde Securities und die Muellpresse mindern die Anspannung allerdings. Das naechste Mal als ich auf die Uhr sehe ist es fast 6. Ich frage mich, wo die spaetnachmittaegliche Pause bleibt, da mein Nikotinspiegel bedrohlich absinkt. Die Befuerchtung, dass es keine mehr gibt bewahrheitet sich dummerweise. Dafuer wird um halb 8 aufgehoert und nur noch aufgeraeumt. um 19.45 gehen koennen, wenn man eigentlich bis 8 arbeiten sollte gefaellt mir. Noch kurz austragen und ab nach Hause. Das Gefuehl, ehrliche Arbeit geleistet zu haben gefaellt mir und das Feierabendbier schmeckt umso besser.

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