Donnerstag, 27. März 2008

Damien - Fright Back, ein CD Review

Mir wird die große Ehre zu Teil, die erste richtige EP der Pfaffenhofener Band Damien reviewen zu dürfen. Fright Back heißt die Scheibe und kommt für ein Debut ausgesprochen schick daher; kalte Farben unterstreichen den Horrorhauslook, mir gefällt die Idee, die auch im Booklet konsequent umgesetzt wird. Alles was ich dem Design anlasten muss ist, dass man den Titel auf dem Frontcover sehr schlecht lesen kann, da die Schrift zu dunkel ist und unter dem hellen Logo untergeht.
Zudem habe ich das Presskit vor mir liegen. Auch hier ist ein Hauch von Horrorfilm und eine ganze Portion Splatter zu sehen. Mir wird Modern Metal angepriesen, lese später aber etwas von einer Mischung aus Metalcore, Emocore und Rock. Das triffts schon eher; würde mich jemand fragen würde ich ihm auch "Emo-Metalcore" antworten. Genau das erwartet einen nämlich beim Einlegen der Platte in den CD-Player.

Genaugenommen erwartet einen zunächst einmal das Intro "Deep In The Walls". Man hört zunächst jemanden schaufeln, keuchen und stöhnen, danach bizarre, düstere Geräusche. Wieder fühle ich mich an einen Horrorfilm erinnert. Während das Klavier einsetzt und spielt hört man weitere Geräusche, es klingt als würde jemand herumgeschleift.

Nach einem für meinen Geschmack etwas zu harten Übergang grunzt einem der Sänger entgegen. Untermalt von einem schönen ersten Riff weitere Schreie in verschiedenen Tonlagen. Man spürt, wie sich Spannung aufbaut und in genau dem Moment, in dem man erwartet, dass der Song nach vorn losgeht, ja losbricht, frickelt eine Gitarre, nur von Bassdrum-Achteln untermalt los, um wenig später von der zweiten Gitarre, begleitet zu werden. Was anfangs ein wenig nervös klingt, wird spätestens mit Einsetzen der Becken fast bedrohlich. Erneut das Gefühl, dass der Song nur darauf wartet, einen zu überrollen. Und genau das tut er endlich auch.
Die Bassdrum poltert los, es klingt nach Florida Death Metal, dazu melodiöse Gitarren und geshouteten Vocals. Das gefällt, weil nicht 08/15. Vor allem das dicke Riff, in den das Ganze mündet nimmt einen mit. "Prepare For War" wird einem nun entgegen gegrunzt, gleichzeitig der Titel des Stücks. Die messerscharfen Doublebassparts werden zurückgenommen, im Refrain setzt der cleane Gesang ein. Ein krasser Gegensatz zum sonstigen Gekeife, sehr gefühlvoll und ergreifend. Wieder ein harter Break, dann wird weitergebolzt. Instrumentale Bridges zum Ende hin runden den Song ab. Ein schöner Opener, dessen Name Programm ist und die Erwartungen definitiv steigert.

Im nächsten Song werden diese auch zweifelsfrei erfüllt. "Cut It Out" bricht nach kurzem Intro richtig los und bietet enormes Moshpotential. Wäre der Refrain nicht so großartig würde ich bemängeln, dass er zu früh einsetzt. Musikalisch finde ich ihn persönlich eher banal, doch der Gesang macht das problemlos wett. Auch wenn der Text etwas melancholisch wirkt, zum mitsingen animiert er. Viel Zeit zum verschnaufen bietet der Refrain trotzdem nicht, danach wird wieder unerlässlich losgebrettert.
Dieser Track ist nach einem einfacheren Schema aufgebaut, als der vorige, das macht ihn nicht schlechter, eher zugänglicher. Der weitere Refrain wird zudem durch geshoutete Parts erweitert; gerade diese zweistimmigen Parts machen die Lieder interessant, davon gerne mehr!

"Sacrifice" beginnt bedeutend weniger aggressiv als die Songs davor. Wieder so ein gefrickeltes Gitarrenintro, das allerdings von einem melancholischeren Riff gefolgt wird. Auch setzt der cleane Gesang recht bald ein, noch während des Shoutings. Lyrics, Titel und Vocals lassen eine recht beklemmende Stimmung entstehen, die von den Gitarren sehr schön untermalt wird. Was mir gefällt ist, dass es weniger Geheule und Gewinsel ist als ein verzweifeltes Statement, um jemanden trotz allem kämpfen zu wollen.
Emo, wie es heute verstanden wird ist das jedenfalls nicht, emotional auf alle Fälle. Vor allem, wenn die Gitarren den Gesang mit einem zweistimmigen Lauf begleiten, der in einem kurzen Solo endet. Aller Melancholie zum Trotz brettert der Song noch einmal richtig los, ehe er mit einem weiteren Horror-Sample endet.

Sehr passend, das dumpfe Intro des folgenden Songs. Den Übergang finde ich persönlich sehr passend, man hat das Gefühl, in einem dunklen Keller auf die Quelle der Musik zuzugehen und im falschen Moment die Tür geöffnet zu haben. "Sixteen (You're Just Fashion, You're Not Core)" beginnt mit einem eher biestigen cleanen Refrain, mit vereinzelt eingestreutem Gekeife. Der abgehackte Riff danach wird von einer schönen Melodie begleitet. Das macht den Song zumindest für mich sehr interessant. Interessant ist auch, wie die Band es immer wieder schafft, Songs zu stricken, die auf den ersten Blick einfach aufgebaut sind und entsprechend schnell ins Ohr finden, um den Zuhörer wieder und wieder mit unerwarteten Wendungen zu überraschen.
In diesem Falle ein brutaler Breakdown, der sich keinesfalls vor Hard- und Metalcoregrößen verstecken muss. Beachtlich ist dies vor allem, weil die Hardcoreeinflüsse sich bei Damien doch sehr in Grenzen halten. genauso mühelos, wie das Tempo zurückgenommen wurde, wird es wieder aufgebaut und der Refrain erscheint noch kraftvoller. Auch hier sind Mitsingqualitäten erkennbar, gerade, weil "You're Just Fashion, You're Not Core" ein ziemliches Statement ist. Das musikalische Outro wird gefolgt von einem Ausschnitt aus einem Porno; der Sinn erschließt sich mir nicht völlig, lässt Raum für Interpretationen, hinhören muss man jedenfalls unweigerlich.

Den würdigen Abschluss der CD macht der Titeltrack. "Fright Back" beginnt brachial. Treibende Gitarren, hämmernder Blastbeat und danach ein enorm grooviger Basslauf. Letzterer hätte gerne noch etwas länger ausfallen dürfen. Der Song geht allerdings weiter treibend nach vorn. Die Vocals werden zwischenzeitlich immer wieder vom Gesprochenen zum Geschrieenen gesteigert. Das Sahnehäubchen dieses Tracks ist klar das Solo, das allein einsetzt, über den Refrain weitergeht, um dann noch einmal richtig loszugehen. Auch das Ende des Songs ist sehr gelungen. Wunderschöne Gesangslinien und die ausklingenden Instrumente runden sowohl Lied als auch CD ab.

Als kleinen Leckerbissen sind auf der CD noch zwei Lieder vom ersten Demo der Band "Secrets" enthalten. Auch die beiden Songs "Lying Desire" und "Inner Fear" sind für das frühe Stadium der Band sehr gut produziert und auch vom Songwriting her sehr ausgereift, aber man kann doch eine Weiterentwicklung im neuen Material erkennen. Ihrem Stil sind die sechs Jungs und Mädels allerdings doch recht treu geblieben, für mich auch eine gewisse Besonderheit im heutigen Musikbusiness.

Als Fazit bleibt zu sagen, dass diese CD sehr beeindruckend ist. Das Gesamtprodukt stimmt vom Cover, über das Booklet bis hin zum Songmaterial. Dafür dass es die Band in ihrer aktuellen Besetzung erst seit ca. eineinhalb Jahren, mit Drummer Peter sogar erst seit einem Jahr, zusammen spielt mag man kaum glauben. Die Produktion der Helion Studios ist glasklar und für ein Debut überragend. Auf den ersten Longplayer der Band darf man also in jedem Fall gespannt sein, da bei dieser rasanten Entwicklung der Band noch einiges zu erwarten ist.

Wer sich von den Livequalitaeten der Band überzeugen möchte und/oder eine CD kaufen möchte, dem sei empfohlen, am 04.04.08 ins Ohrakel (Ingolstadt) zu kommen.



Damien - Fright Back

1. Deep In The Walls (Intro)
2. Prepare For War
3. Cut It Out
4. Sacrifice
5. Sixteen (You're Just Fashion, You're Not Core)
6. Fright Back
7. Lying Desire (Bonus Track)
8. Inner Fear (Bonus Track)

Freitag, 21. März 2008

Endlich eine Arbeit

Ein weiteres Update, wie angekuendigt. Gleichzeitig der Grund, warum ich nicht zum Schreiben komm. Ich hab nun offiziell einen Job im Kaufland. Vollzeit, bis es aufmacht.
Um acht in der Frueh anfangen und 10 Stunden zu arbeiten sind ein relativ krasser Gegensatz zu nichts tun und mittags aufstehen, um weiter nichts zu tun.

Am ersten Tag geht es immerhin erst um 12 los. Ich bin sogar puenktlich, obwohl ich viel zu spaet zu Hause losgekommen bin. Die nette Dame an der Info begruesst mich und schickt mich zur Einteilung. Ich komme in die Suesswarenabteilung. Klingt an sich schon mal sehr gut. Ich mache mich auf den Weg und scheitere schon am Eingang an der Security, weil ich kein Namensschild habe. Immerhin bekomme ich dann eines, auf dem "Gast" steht. Ich hoffe, dass es kein schlechtes Omen ist. Erstaunt ueber die Dimensionen des neuen Kauflands ziehe ich los, um meine Abteilung zu finden. Was mich allerdings noch mehr erstaunt ist die Tatsache, dass die Eroeffnung in ca. 2 Wochen ist und NICHTS in den Regalen ist. Ein Grund, warum ich erst einmal an den Suesswaren vorbeilaufe. Als ich dort doch ankomme die naechste Huerde: Der "Vorarbeiter" ist nicht da. Also erstmal warten. Hat auch was. Herr Hanschke kommt aber doch recht schnell und wir ziehen erst einmal los, um mir einen Cutter zu besorgen. Auf dem Weg weist er mich kurz ein und erklaert mir die Muellpresse. Allerdings gehen wir ohne Cutter wieder zurueck, es waren wohl gerade keine da. An sich nicht weiter tragisch, denn die meisten Kartons lassen sich auch ohne oeffnen. Zumindest bei den Chips, mit denen ich anfange. gar nicht so einfach, die entsprechenden Regale zu finden, wenn sie leer sind und man das System dahinter nicht kennt.
Am Anfang ist man mehr mit suchen als mit einraeumen beschaeftigt. Zum Glueck begreift man das System relativ schnell. Doch selbst dann gibt es immer wieder Produkte, die einen vor eine ziemliche Herausforderung stellen. Aus Planlosigkeit mache ich die Not zur Tugend und sozialisiere mit anderen Mitarbeitern und man geht schnell zu Du ueber.

Ich bin erstaunt, wie viel Spass es macht und das Gefuehl, wenn man das richtige Regal auf Anhieb findet ist ziemlich gut. Allerdings bringen mich Diaetprodukte auf die Palme. Die haben ein eigenes Regal und ich frage mich ernsthaft, wer so eine Scheisse kauft. Selbst wenn man abnehmen will kann man sich ein Stueck Schokolade goennen. Man sollte sich ernsthafte Gedanken machen, wenn man so einen Mist kauft, um weiter seinen Gewohnheiten, Suesskram in sich rein zu stopfen, zu froenen. Bei Diabetikern kann ich es verstehen, aber dann sollte man das doch bitte "Diabetiker-Schokolade" nennen. Je mehr man darueber nachdenkt sind die Unterschiede zu Jura gar nicht so gross, man fragt sich desoefteren nach dem Sinn von Produkten, bzw. Gesetzen und die feinen Unterschiede zwischen aehnlichen Dingen machen einiges aus.

Nach Schokolade und Chips kommen vermehrt Bonbons und Gummibaerchen auf der Palette zum Vorschein. Was es da alles gibt fasziniert mich. Allein die Produktpalette von Katjes ist enorm, was die Zuordnung doch ein wenig erschwert. Ich schwoere mir innerlich, nie wieder so etwas zu essen, geschweige denn zu kaufen, weil ich planlos vor den Regalen stehe und mich frage, wohin nun die Laktritzbrocken kommen, nur um festzustellen, dass es davon mehrere Sorten gibt, als ich sie einraeumen will. Trotz all der Sucherei vergeht die Zeit erstaunlich schnell und ich bin zufrieden.
Gegen 14 Uhr erstmal Pause. Ich staune nicht schlecht, als im Lager Bierbaenke stehen und Catering von Vinzenz Murr aufgetragen wurde. Es gibt Schinkennudeln, die ausgesprochen gut sind, dazu Semmeln, Brezen und Getraenke. Man laesst sich scheinbar nicht lumpen im Kaufland. In der halben Stunde bleibt sogar noch Zeit fuer eine Zigarette. Auf dem Weg zum Auto, wo ich mein Feuer vermute und fuer den Fall, dass es wirklich zu Haus liegt einen Zigarettenanzuender habe treffe ich einen Kumpel. Meine Hoffnung, er ist gekommen um zu arbeiten wird enttaeuscht, er ist nur zum bloed daher reden und sich den Laden ansehen da. Immerhin ein nettes Gespraech, das meine Laune und Motivation noch weiter hebt.

Nach einer zweiten Zigarette widme ich mich wieder der Schokolade und den Kaubonbons. Noch fuenfeinhalb Stunden. Die ersten eineinhalb vergehen relativ schnell, aber ich fange doch irgendwann an, den Uhrzeiger anzufeuern. Die faule Sau laeuft aber leider nicht schneller und ich bekomme einen Durchhaenger. Voellig genervt gehe ich den Muell rausbringen. Frische Luft, bloedelnde Securities und die Muellpresse mindern die Anspannung allerdings. Das naechste Mal als ich auf die Uhr sehe ist es fast 6. Ich frage mich, wo die spaetnachmittaegliche Pause bleibt, da mein Nikotinspiegel bedrohlich absinkt. Die Befuerchtung, dass es keine mehr gibt bewahrheitet sich dummerweise. Dafuer wird um halb 8 aufgehoert und nur noch aufgeraeumt. um 19.45 gehen koennen, wenn man eigentlich bis 8 arbeiten sollte gefaellt mir. Noch kurz austragen und ab nach Hause. Das Gefuehl, ehrliche Arbeit geleistet zu haben gefaellt mir und das Feierabendbier schmeckt umso besser.

Mittwoch, 19. März 2008

Gemetal

War zwar schon am Samstag, aber beliebt und beschaeftigt wie ich bin komm ich erst jetzt dazu, ein Update zu schreiben. Im Gegensatz zum Samstag wird das heute sicher nicht das einzige sein.

Zum Wesentlichen... Samstag, 14.30 Uhr, 30 Minuten zu spaet, dafuer mit 12 Litern Booster im Gepaeck gehts zum Aufbauen. Viel zu tun ist an sich nicht, also erstmal rauchen. Halbe Schachtel Zigaretten ist schon weg, ich befuerchte schlimmes, was meinen Konsum angeht. SO beschissen der Tag angefangen hat geht er weiter. Bar aufbauen, Kabel verlegen und Sachen raustragen gehen zwar recht locker, aber Diskussionen ueber den Getraenkepreis und den Abbau zehren an meinen Nerven. Ich war das relaxter gewohnt und man merkt, dass die Chefin der Stadtjugendpflege anwesend ist. Voellig pissed und entnervt fahren wir erstmal einkaufen. Zu meinem Glueck hab ich einen Koch dabei, Bedarf an Belag fuer die Baguettes ausrechnen stellt in meiner Verfassung eine ziemliche Huerde dar. Dann zurueck, Geld holen und wieder los zum Met kaufen. Meine Zigaretten sind fast alle, also Zigaretten, Catering fuer die Bands und Met gekauft. Der Plan sieht vor, dass wir alles abliefern und ich erstmal heimfahr, nen Topf oder zwei rauch und mich rasier. Dass die Frau Mama voellig entnervt anruft motiviert mich noch mehr, heim zu fahren.
Im Ansatz ist dieser Plan gut, die praktische Umsetzung scheitert am Druck, der mir gemacht wird. Die erste 1,5 Liter Flasche Booster ist mittlerweile leer, die zweite zur Haelfte und ich steh in der Kueche. Baguettes aufbacken, nebenbei Nudeln kochen. Jeanette leistet mir Gesellschaft, so haelt sich der Aerger darueber, dass ich nicht zu Haus bin einigermassen in Grenzen. Immerhin sind meine Helfer wieder da und schmieren munter Baguettes. Mir scheint, als waer ich der Einzige, der gestresst ist.

Zu meinem Glueck kann ich mich aus dem Soundcheck raushalten und rauchen, waehrend die Nudeln kochen. Die Anzahl der ab Einlass anwesenden Leute macht mir allerdings Sorgen. Ein Wenig verdraengen kann ich diese aber als meine Liebste kommt. Die Freude haelt aber nur kurz, erste Bandmitglieder beschweren sich ueber den Sound. Das zieht einen Rattenschwanz an Stress nach sich, der aber hier nicht breitgetreten werden braucht. Generell ist meine Laune wieder im Keller, es sind kaum Leute da, die erste Band schien nicht wirklich anzukommen. Mir gefallen sie, auch, weil sie meine Verbesserungsvorschlaege nach dem letzten Konzert 4 Tage vorher versucht haben umzusetzen.
Nach At The Abyss kommen Damien. Ich bin gespannt, zum Einen, weil ich mit allen Mitgliedern befreundet oder verwandt bin, zum anderen, weil Emo-Metalcore sich auf einem Metalkonzert sich fuer gewoehnlich nicht gut macht. Ich selbst bin aber begeistert und auch beim Publikum scheinen sie anzukommen. Wieder ein Lichtblick.

Danach muss ich erstmal nach Hause, im warmen rauchen, rasieren, etwas Zweisamkeit geniessen. Aus der angekuendigten halben Stunde wird eine ganze. Ungluecklicherweise verpasse ich dadurch Epsilon, gemessen an den Gesichtern der Band und der Crowd waren sie aber ziemlich gut. Nikotin- und Boosterkonsum bleiben trotzdem auf gleichem Niveau, es sind nach wie vor nur 130 Leute da.
Die Zeit fuer den Headliner kommt und zu Van Drunen kann ich nur sagen "FETT"! Laut, druckvoll und sehr cool. Dreimannbands sind heut zu Tage eh eine Seltenheit, gute noch mehr. Trotzdem bebt der Boden und allgemeine Begeisterung macht sich breit. Meine haelt sich in Grenzen, nebenbei beginnt die Aufraeumerei.
Als Raa Hoor Khuit, der Special Guest, anfangen sind die ersten Gaeste schon zu Hause. Trotzdem rocken Band und Crowd gleichermassen betrunken enorm ab. Ein schoener Vorgeschmack auf Oktober, wenn das fuenfte Gemetal sein wird. Nebenbei geht die Aufraeumerei weiter, nach der Band werden die letzten Besucher rausgeworfen. Es ist 01 Uhr, mir schwant Boeses und ich sehe mich gegen 4 oder 5 ins Bett fallen. Dank der tatkraeftigen Hilfe bin ich aber gegen 3 zu Haus.

Die Bilanz: 4 Flaschen, aka 6 Liter Booster, knapp 3 Schachteln Zigaretten und vier Paracetamol- Ausserdem lief es Fuer das vierte Gemetal im Nachhinein ausgesprochen beschissen. Sogar beim ersten Mal lief das ganze geregelter ab. Neuanfang hin oder her, es muss im Oktober einiges besser werden. Erstaunlicherweise bin ich sehr motiviert, zum Jubilaeum wieder was Fettes auf die Beine zu stellen. Noch fetter als alle bisherigen Konzerte im JUZ. Fortschritte gibts wie immer hier zu lesen und ggf. in einem eigenen Blog.

Samstag, 15. März 2008

An Tagen wie diesen...

Man erkennt schlechte Tage bei mir daran, dass sie mit einem Gang zu Hausapotheke beginnen. Und daran, dass ich nach dem Aufstehen die erste Zigarette rauch, nicht esse und mich primaer von Kaffee, Wasser und Zigaretten ernaehre. In schlimmen Faellen naehere ich mich auch der maximalen Tagesdosis an Schmerztabletten an.

Es ist viertel nach 10, ich rauche mittlerweile die zweite Zigarette, hab ein Paracetamol auf nuechternen Magen intus und neben mir steht eine Flasche BOOSTER - seines Zeichens Red Bull Verschnitt vom Plus - ich hab am Fruehstueckstisch schon schlechte Laune verbreitet und werd mir jetzt erstmal noch eine Zigarette anzuenden. Irgendwie muss ich mich ja mental darauf vorbereiten, dass ich meinen Bombentrichter, in dem ich zu Zeit hause, aufraeumen muss. Immerhin wirkt das Paracetamol langsam.

An sich ideale Voraussetzungen, um am Abend ein Konzert zu veranstalten und den Nachmittag mit Aufbauen, Leute rumschicken und Baguettes schmieren zu verbringen. Meine Freude ist masslos! Ich geh an sich gern auf Konzerte und lass mich auch gern im lokalen JUZ voll laufen. Beides ist heute unmoeglich - ein besoffener Veranstalter kommt nie gut und der neue Stadtjugendpfleger ist mit den Ablaeufen nicht vertraut genug, um mir grossartig Arbeit abzunehmen.
Dummerweise ist es zu spaet, das Ganze abzublasen.

Ein, zwei Zigaretten noch und ich kann mich vielleicht dazu durchringen, zumindest einen Plan zu machen und Dinge, die getan werden muessen aufzuschreiben, um mich am Abend zu entlasten. Ich befuerchte fast, dass das nicht das letzte Update heute gewesen ist.

Freitag, 14. März 2008

Buecherbasar im La-La-Land

Heute haeufen sich die Hiobsbotschaften. Auto muss in die Werkstatt, ich bin im Stress und muss auch noch in die Grundschule zum Buecherbasar. Unrasiert, ungeduscht, total verpennt und obendrein noch ziemlich zugeschissen. An sich optimale Voraussetzungen, um sich in eine Grundschule voller Kinder und Eltern zu begeben. Immerhin fuehrte der Weg ueber den Baecker und ich wurde gefahren. Mit Krapfen und Smoothie mein Auftritt, Die Kinder machen mir freundlicher Weise die Tuer auf. Ich gehe einfach davon aus, dass ihnen das befohlen wurde und nicht an meinem Aussehen lag.

Der Bruder ist schnell gefunden und wir stuerzen uns ins Getuemmel. Anfangs gings noch, aber auf einmal war ich von lauter Kindern umgeben. Gewusel und Geraeuschpegel waren nun auch einem Basar angemessen. Nur wurde weniger gefeilscht als gestaunt, gut gefunden und geprahlt. Ich kam mir vor wie im Zoo; umgeben von wuseligen Kindern, die mich alle anstarren als kaeme ich direkt vom Mond. 90% halten mich vermutlich fuer einen Vater. Ich hoff, das bleibt zumindest so, wenn ich eigene Kinder habe. Meine Motivation, mit Ende 30 fuer einen Grossvater gehalten zu werden, oder es sogar zu sein haelt sich doch in Grenzen.

AM Stand der ersten Klasse bildet sich mein Bruder ein, er wolle ein "Gaensehaut"-Buch. Ich habe mich dafuer nie interessiert, hab es aber einfach mal als adaequat fuer einen Neunjaehrigen erachtet und es ihm erlaubt. Mir sticht Janosch ins Auge. "Kasper Muetze besiegt den Riesen und das Krokodil". Ich muss schmunzeln. Und ich finde Janosch klasse. Abgesehen von seinen Zeichnungen sind die Buecher wahnsinnig nett geschrieben. Das ist gekauft. Denkste. Die Kinder, die dort sitzen gehoeren nur zur Security. Alles klar. Langsam bekam ich Hunger. Aber die zugehoerige Klasse zum Stand war noch nicht da. Ich beobachte das heillose Chaos um mich herum, sehe modische Verbrechen, Geschmacklosigkeiten und echt viele haessliche Kinder. Die Stammzellenforschung in Deutschland sollte vorangetrieben werden, sonst gehts bergab. Aber endlich... die Erstklaessler. Zu meinem Glueck hab ich es beim Bezahlen passend und konnte in Ruhe den Kleinen an seinem Stand abstellen und fruehstuecken.
Irgendwie komme ich mir dreist vor, gegenueber vom Kuchenstand meine Krapfen zu essen. Ich habs weniger mit Kuchen und die Vorfreude auf Aprikosenmarmelade, auch wenn sie mit Johannisbeer gemischt ist, war schon beim Baecker ziemlich gross. Das Problem ist nur, dass ich nichts mit den Fingern essen kann, das mit Puderzucker bestreut ist. Und da unser Baecker sich beim Puderzucker scheinbar nicht lumpen laesst waren beide Krapfen voll davon. Innerlich verfluche ich meinen trockenen Mund und meine Gier. Letztere siegt meistens trotzdem. Genuesslich wurde das ganze dann aber erst nach einem halben Smoothie, den ich urspruenglich als alleiniges Fruehstueck vorgesehen hatte. Bevor ich hier noch gross ins Schwaermen vom den Krapfen kommt und noch mehr will mach ichs kurz: Die Krapfen waren super, Smoothie und Marmelade sinds normal eh.
Um aber auf das Problem mit dem "nicht essen koennen" zurueck zu kommen. Auf dem Weg zum Muelleimer faellt mir auf, dass ich von oben bis unten voller Puderzucker war. Das genaue Ausmass stellt sich heraus, wenn man weiss, dass ich einen schwarzen Pulli, eine schwarze Jacke und eine schwarze Hose anhatte.

Ein weiterer Bummel samt Bruder um alle Staende beschert ihm ein TKKG Buch und eine Kinderkrimikassette. Und Hunger. Also kaufen wir immerhin ihm Kuchen und Apfelsaft. Vor lauter Interaktion mit seinen Freunden kommt er aber kaum zum essen, der Kuchen bleibt mir. Immerhin war er nicht schlecht. Auch nicht uebermaessig trocken, aber definitiv das falsche in diesem Moment. Die Freunde sind auch komisch... haben Wasser im Zahn, sehen aus wie Maedchen, oder sind es sogar. Aber wenn ich mir teilweise an- und abwesende Eltern ansehe wunderts mich aber irgendwie nicht mehr. Da bin ich wirklich froh ueber mein Elternhaus.

Mittwoch, 12. März 2008

War From A Harlots Mouth, Burning Skies, At The Abyss, Virgins Like Barbie - Impressionen eines Konzertes

20.45 Uhr, ich bin zu spaet dran. Irgendwie typisch fuer Konzerte im Paradox. Virgins Like Barbie spielen schon. Genaugenommen machen sie gerade Pause zwischen zwei Songs. Der optische Eindruck truebt die Erwartungen, denn ich bin scheinbar mitten im Fashion-Victim-Land angekommen. Gedehnte Ohrloecher soweit das Auge reicht, dazu Halstuecher und New Era Caps im Publikum. Auf der Buehne ein Bubi, eine Emo-Matte mit stilvollem weissen Schweissband. Meine Begeisterung kennt kaum Grenzen. Erste Akkorde lassen mich aber doch hoffen, klingt solide, was die Jungs da abliefern. Kompliment an den Vokalisten, der braucht sich nicht zu verstecken, wenn man nach seiner Stimmbandbreite geht. Schade nur, dass er weitgehend in den Boden starrt. Interaktion mit dem Publikum nahe null, aber gut. Die Band scheint noch recht jung, das kann man verzeihen. Musikalisch sind auch die Instrumentalisten gut, der Sound ist erste Sahne, obwohl kein Bassist auf der Buehne steht. Respekt dafuer. Wie ich finde wenig innovative Musik, aber definitiv solide. Ich hab gerade in dieser Musikrichtung schon schlechteres gesehen. Ein wenig mehr Zeit zusammen und etwas Arbeit an der Performance und fertig. In meinen Augen haben sie auf jeden Fall Potential.

Als naechstes At The Abyss. Ich bin persoenlich sehr gespannt, da ich bisher nur Aufnahmen kannte. Erster Eindruck: Macht Druck und geht vorwaerts. So mag ich Musik. Die beiden Shouter leisten ganze Arbeit, auch wenn der eine wenig unter seinem Cap hervorschaut. Auch hier gehoert noch an der Buehnenpraesenz gearbeitet, die Musik gefaellt aber nach wie vor. Vor allem das Drumming blaest einen foermlich um. Die Gitarren sind fuer meinen Geschmack etwas zu hoehenlastig, aber da auch diese Band in aktueller Besetzung noch relativ jung ist, kann man leicht darueber wegsehen. Mir gefaellt das Riffing. Death Metal mit modernem Anstrich, wenig Melodie, viel Druck. Gut gesetzte Breaks, die Songs ueberraschen immer wieder. Groesster Kritikpunkt bleibt aber das Verhalten auf der Buehne. ALs Lokalmatadoren sollte man einfach sein Publikum im Griff haben, der Funke muss von der Band auf die Crowd ueberspringen, wenn auf der Buehne Bewegung ist, kommt sie davor irgendwann von allein auf. Ich bin auf jeden Fall gespannt auf zukuenftige Auftritte (z.B. am Samstag am Gemetal) und die Entwicklung der Band. Ich hoffe definitiv auf mehr solche Songs!

Eine laengere Umbaupause folgt, bevor Burning Skies die Buehne betreten. Irgendwoher kommen mir Bandname, Gesichter und Lieder bekannt vor, noch kann ich sie aber nicht zuordnen. Muss ich auch gar nicht, denn es ist in diesem Moment vollkommen irrelevant, da ich mich beherrschen muss, nicht mitten in den Moshpit zu springen. Eins A Sound, man fuehlt sich foermlich von einer Walze ueberrollt. Es stimmt einfach alles. Gitarren fett, Drumming tight, "Gesang" vom allerfeinsten. Saenger Merv kotzt sich sprichwoertlich aus, shoutet, kreischt vereinzelt und man sieht ihm an, dass er mit ganzem Herzen dabei ist. Die Vocals stehen dem knallharten Death Metal Riffs, gewoehnlich ist was anderes! Die Ansagen des Englaenders sind lustig, sein Dialekt fasziniert mich sofort. Je laenger die Band spielt, desto Grindcore-lastiger werden die Songs. Das Shouting weicht immer mehr dem Gekeife, die ohnehin hohe Geschwindigkeit zieht immer mehr an. Ich bin mittlerweile im siebten Grindcore-Himmel, kaufe in Gedanken schon ihren halben Merchstand auf. Fuer mich stand jetzt schon fest, dass dies der Hoehepunkt des Abends war. Es sollte aber noch besser kommen, denn Merv fing an, ausgesprochen makabere Witze zu erzaehlen, die das Schulenglisch des ein oder anderen zu uebersteigen schienen. Ich amuesiere mich allerdings koestlich. Daran aendert sich auch nichts, als der Konsum von Marihuana und das Toeten vieler Menschen musikalisch zelebriert werden. Leider ist das Spektakel viel zu schnell wieder vorbei. Wenn es nach mir ginge, haetten sie noch eine weitere Stunde spielen koennen. Der positive Eindruck bestaetigt sich vor der Tuer weiter, ich komme ins Gespraech mit dem Saenger, das nach dem Gig fortgesetzt wird. Wir diskutieren ueber Musik und Randgruppen, er wird mir immer sympathischer, auch wenn ich teilweise Probleme habe, ihn zu verstehen. Ich kann’s kaum erwarten, die Jungs wieder zu sehen.

Nach der ueberaus starken Performance von Burning Skies waren nun War From A Harlots Mouth in der Pflicht. Und das wussten scheinbar auch sie, denn die Berliner spielten sich auf Deutsch gesagt den Arsch ab. Aerobic auf der Buehne, Zuschauer am Mikro, man koennte meinen es spielt eine Hardcore Band. Der Sound ist nach wie vor spitze, ein Novum fuer mich im Paradox. Die Musik ist sehr komplex, Dissonanzen, Disharmonien und spontane Breaks machen die Stuecke definitiv abwechslungsreich, aber fuer meinen Geschmack zu schwer zugaenglich. Sogar Converge koennen geradliniger spielen und marschieren durchgehender nach vorn. Ein progressiver Anspruch aeussert sich vor allem in den jazzigen Gitarrenparts, die voellig unvermittelt zwischen das Gekreische und die brachialen Gitarren eingestreut werden. Beim Saenger muss ich unvermittelt an Burning Skies denken. Taetowierte Arme, weisses Unterhemd und sehr viel Herzblut. Mehr als einmal sieht man Adern hervortreten und Muskeln sich anspannen. Hut ab vor dieser Leistung! Auch das Publikum wird entsprechend motiviert, singt mit und Bewegt sich. Erstaunlich rhythmisch, wenn man die stakkato artigen Riffs und das aggressive Drumming auf sich wirken laesst. Einen Bewegungspreis haben sich die Jungs auf alle Faelle verdient, jeder Zentimeter der eher kleinen Paradoxbuehne wird ausgenutzt, wenn der nicht reicht weicht man auf den Zuschauerraum aus. Haetten Burning Skies nicht gespielt waeren sie sicher das Highlight des Abends gewesen, herausragend war was auf der Buehne gezeigt wurde alle Mal. Allerdings war auch dieser Gig relativ schnell wieder vorbei, so dass ich ernsthaft anzuzweifeln wage, ob die angekuendigten eineinhalb Stunden auch nur Ansatzweise ausgenutzt wurden.

Das Konzert war seinen Eintrittspreis von 10€ (AK) definitiv wert. Auch wenn ich die Ingolstaedter Crowd an sich nicht mag, heute stimmte die Stimmung vor der Buehne. Wenn weiter solche Acts in Ingolstadt auftreten und der Sound konstant so gut bleibt wird sich das Paradox nicht mehr vor Muenchner Locations verstecken muessen. Ich bin schon auf Dark Fortress am 13.03. gespannt.

Dienstag, 11. März 2008

Gemetal

Bisschen Propaganda in eigener Sache




Fylerdesign: n3

Montag, 10. März 2008

Check this out

Lang kein Update mehr.. schon schwach gemessen an der Tatsache, dass ich eigentlich taeglich etwas schreiben wollte. Aber ich seh zu wenig fern und mach zu viele Dinge, die ich hier nicht so breit treten will ;)

Was ich aber will ist etwas Werbung fuer meine Freunde von DAMIEN machen. Die Jungs und Maedels bringen demnaechst ihre EP raus, da wirds hier sicher ein Update samt Review geben. Bis dahin schonmal ein Video von einem Gig im JUZ Freising



Wenns gefaellt commenten, bei Myspace adden, auf Shows gehn und CD kaufen.