Freitag, 8. Februar 2008

Sadismus, DSDS und Ungerechtigkeit

Wenn ich groß bin will ich bei RTL arbeiten. Am Besten als Creative Director. Dann lass ich mir auch Formate wie "Die Ausreißer", das Dschungelcamp und DSDS einfallen. So kann ich meine sadistische Ader ausleben. Mich wundert ernsthaft, dass noch niemand auf die Idee kam, RTL für die Einspieler und Bohlens Kommentare zu verklagen. So witzig Bohlen ist und so sehr er mich mit Aussagen wie "Das ist eins meiner Lieblingslieder, das lass ich mir von dir nicht kaputtsingen, geh bitte" unterhält; die eingespielten Kommentare und Bilder schießen dann doch etwas über das Ziel hinaus. Die Mitarbeiter, die sich sowas einfallen lassen wären vermutlich in einem SM-Studio genauso gefragt. Als Personal versteht sich.

Aber egal, wie sehr die Kandidaten niedergemacht werden; manchmal frag ich mich echt, ob die das ernst meinen. Weil so talentfreie Menschen, die so sehr von sich überzeugt sind kanns doch gar nicht geben. Ich kann zwar auch nicht singen. Aber ich weiß es. Und würde genau deshalb nie auf die Idee kommen, da ernsthaft hinzugehen. Wenn schon meinem unmusikalischen Gehör auffällt, dass da was nicht passt und die Kandidaten trotzdem darauf beharren, die Töne getroffen zu haben, wird mir wieder die Kraft menschlicher Überzeugung bewusst.

Neue Lieblingskandidatin ist aber klar das schwäbische Mädchen, das "Junge" von den Ärzten singt. Schief ist kein Ausdruck. Bohlens Kritik kontert sie keck mit "sie könnet aber auch ned singe!" Was sie bis dato nicht wusste, ist dass sie Bär Läsker eine Steilvorlage geliefert hatte. "Du musch aber hier singe könne!" Der Schock hatte sich in ihr Gesicht eingebrannt und sie ging. Was Läsker an Bohlens Vergleichen fehlt macht er definitiv durch seine brachiale Art wett. So sehr ich direkte Menschen mag frag ich mich aber doch, was ihn für den Posten in der Jury qualifiziert. Stein war A&R bei BMG, Henn Senior Vice President bei BMG und Shona Fraser immerhin Musikjournalistin. Bär managt die Fanta 4 und hat deren Plattenfirma gegründet. Selfmade Man schön und gut. Gefallen lassen würd ICH mir seine Ansagen nicht. Wer kannte den ernsthaft vor DSDS?
Genau wie Anja Lukaseder. Ist zwar in meinen Augen eine ziemliche MILF, aber das hätte sie als Sängerin qualifiziert, nicht als Managerin und Jurymitglied. Aber gut. Immerhin hat sie Bro'Sis gemanagt und jetzt eine Agentur für Künstler von denen ich noch nie gehört habe. Da sie selten viel sagt vermute ich aber, dass sie wirklich nur Zierde ist. Zu Gute halten muss man ihr, dass sie den kollabierenden Jungen getröstet hat. Den hab ich in dem Moment schon beneidet.

So sehr ich auf die Sendung an sich stehe, so sehr kam mir das Kotzen bei "DSDS: Das Magazin." Da grinst mir diese grenzdebile Nina Moghaddam entgegen und "interviewt" Kandidaten auf Ibiza. Letztere waren ihr rhetorisch teilweise schon überlegen, obwohl volltrunken. Wahnsinn, wie eine Frau wenig sympathisch und gleichzeitig so wahnsinnig dämlich rüberkommen kann. Laut Wikipedia hat sie sogar Abi. Ich wusste nicht, dass man sich das auch schon erschlafen kann und könnte mir auch nicht vorstellen, wer ihr diesen Gefallen tun würde. Das ist aber absolut harmlos dagegen, dass sie für den Grimme-Preis nominiert war. Mit TOGGO-TV und WOW, die Entdeckerzone. Sendungen für Kinder im Nachmittagsprogramm von Super RTL! Die Kategorie war zwar "Spezial" (und ich hoffe, dass das englische 'special' wörtlich übersetzt wurde), aber trotzdem fallen mir spontan ein paar mehr Leute ein, die einen Grimme-Preis wesentlich mehr verdient hätten. Entweder hat die Gute also reiche Eltern, oder es besteht noch Hoffnung, dass auch ich es mal zu was bringen werde.

Dienstag, 5. Februar 2008

Erkenntnisse

Käsesoße wird in der Mikrowelle wesentlich langsamer warm als Brokkoli und Blumenkohl. An sich ungünstig, weil das Gemüse ein zweites Mal gart und die Soße nach wie vor lauwarm ist. Generell sind Brokkoli und Blumenkohl mit Käsesoße aber der Hit.

Genau wie die Steaksemmel, die ich beim Faschingstreiben gegessen hab. Das war an sich auch so ziemlich das einzige gut dort. Ich habs schon erwähnt, betons hier aber nochmal: Ich hasse Fasching! Ich frag mich wirklich, was in den Köpfen der Narren vorgeht. Nachvollziehen kann ichs jedenfalls nicht. Vor allem war da niemand nüchtern. Das ist genau wie Volksfest, eine Tradition, die als Vorwand, sich nachmittags schon zuzuballern herhalten muss. Aber es gibt noch ausgleichende Gerechtigkeit in Form von schlechtem Wetter und Regen.

Ganz nebenbei hoffe ich, dass es keinen vierten Teil von Fluch der Karibik geben wird. Dann gibts nächstes Jahr hoffentlich auch keine Menschen, die sich als Jack Sparrow verkleiden. Nichts gegen Johnny Depp oder die Figur, ich find beide wirklich cool. Depp ist an sich wirklich attraktiv. Den metrosexuellen Piraten nimmt man ihm ab. Dazu kommt, dass die Figur von Autoren kreiert wurde. Das kann man mit einer bayrisch-agrarökonomischen Ausstrahlung einfach nicht rüberbringen. Vor allem nicht, wenn einem einfach jeglicher Anmut fehlt. Und an sich sollte so ein Kostüm doch etwas ausgefallenes sein. Mir erschließt sich aber nicht, was daran ausgefallen ist, wenn man sich sowas in einem drittklassigen Kaufhaus kauft? Und wenn noch 5 andere Leute im selben Kostüm rumrennen. Wirklich grausam anzusehen. Noch grausamer wirds, wenn die Jack Sparrows dann anfangen, zu interagieren. "Ah gähst du aa ois Tschäck Spärro?!" Die wenigsten Kerle werden sich als Piratin verkleidet haben.

Ich war wirklich froh, da wieder weg zu kommen. Und froh, nicht zu den armen Menschen zu gehören, die da morgen sauber machen müssen. Alles voller Glasscherben, Müll und Kippen. Vermutlich rumgeworfen von Menschen, die dann groß Umweltschutz schreien und niedrigeren CO2-Ausstoß fordern. Ein weiterer Tag, an dem ich mir denk 'armes Deutschland.'

Montag, 4. Februar 2008

Musik in meinen Ohren


Mr. Schnabel - Isn Schnabelding

Läuft grad rauf und runter. Großartige CD. Trotzig deep oder unbeschwert wortwitzig, Schnabel klingt immer locker, nie aufgesetzt und rappen kann er auch noch. Macht mich ein bisschen nostalgisch, weckt Erinnerungen.

Was sonst so läuft: last.fm

Sonntag, 3. Februar 2008

Frühstücksfernsehn...

Sonntag, 8 Uhr. Eher ungewöhnlich, dass man mich um die Uhrzeit wach antrifft, aber wenn doch bin ich meistens auf dem Weg ins Bett, nicht gerade aufgestanden. Heute jedoch bin ich seit ca. einer Stunde wach und gehe zur Kater- und Brandbekämpfung über. Was eignet sich dafür besser als ein Omelette und Hohes C Milde Orange? Richtig. Nichts.

Der Genuss wird aber jäh unterbrochen, als mein kleiner Bruder die Glotze anwirft und mir das grenzdebile Moderatorenduo des Tigerentenclubs entgegen kommt. Gedanke eins: Die Moderatorin sieht immerhin besser aus als zu der Zeit als ich das geschaut hab. Gedanke zwei: Früher war das nicht halb so behindert. Heutiges Thema ist noch dazu Fasching. Ich hasse Fasching! Insbesondere schlechte Büttenreden und Kalauer und den obligatorischen Tusch. Nach dem ersten Satz des plötzlich verkleideten Moderators bleibt mir mein Omelette im Hals stecken und der Brechreiz des gestrigen nach Hause Weges macht sich wieder breit. Danach werden die Teams für die Spiele vorgestellt. Immerhin ein netter Beitrag.

Dass es um die Generation nach mir schlecht bestellt ist sehe ich schon zur Genüge auf youtube, bei der Supernanny und an meinem Bruder, dass das Erste das aber fördert war mir bis dato nicht bewusst. Die erste Disziplin des heutigen Spiels ist nämlich Karaoke und "tanzen". Während ein Mädchen "Durch den Monsun" von Tokio Hotel schmettert und sogar jeden dritten Ton trifft hampelt der Rest ihres Teams dahinter rum und ist offensichtlich unfähig, im Rhythmus auf ihre Tanzmatte zu treten. Früher gab es stattdessen Bilderrätsel und Wissensfragen, also zumindest halbwegs sinnvolle Spiele. Zum Glück ist die "Performance" schnell wieder vorbei. Der Haken ist, dass es 2 Teams gibt. Und dass das erste Team um Welten besser war. Das Gejaule, das mir da entgegen schalmeite kann man mit Worten nicht beschreiben. Jedenfalls führen die Frösche nun 6 zu 4.

Danach eine Reportage. "Wir sind in New York. Genau genommen in Harlem." Irgendwie nehm ich ihnen das nicht ab, die sind weiß UND haben Kameras dabei und reden von Harlem. Mit bedauern muss ich feststellen, dass Harlem bei weitem kein so heißes Pflaster mehr ist wie früher. An sich schade, dass ein Zentrum schwarzer Kultur nun Yuppies anzieht. Vermutlich ist es nur eine Frage der zeit, bis die Broker mit dick Bling Bling um den Hals und Baggies an der Wall Street rumrennen. An sich ist es sogar interessant, Kurtis Blow und seine HipHop Kirche zu sehen, wo die Messe komplett gerappt wird, eine Band spielt und alle dazu abtanzen. Allerdings ist es "kindgerecht" aufbereitet und man vermittelt lieber Halbwissen über die HipHop-Kultur. Bravo, ARD. Das Feature über Graffiti war schon besser, der Moderator durfte am Schluss in seinem weißen Anzug als menschliche Leinwand herhalten. Ich hätte ihm allerdings keinen Helm aufgesetzt.

Mittlerweile hatte ich aufgegessen. Gerade richtig, wie sich herausstellt, denn als DJ Bobo ins Bild rennt nehme ich schlagartig Reißaus. Dafür ist es dann doch zu früh. Der hat mich bei der TV Total Pokernacht schon SO aufgeregt, obwohl er nicht "gesungen" hat.

Wenn das Fernsehen weiterhin Kinderunterhaltung auf diesem Niveau produziert, dann gute Nacht Deutschland

Es ist so weit

Sonntag Morgen, 10.22 Uhr.

Jetzt habe ich einen Blog. HO HO HO (Inspiriert von einer Szene aus Die Hard)


Da mir elementare Fähigkeiten von John McClane fehlen werde ich mich hier in Zukunft nur verbal mit Erlebtem, Gehörtem und Gesehenem auseinandersetzen.